Biometrie klingt futuristisch, ist aber längst Teil unseres Alltags. Ob beim Entsperren des Smartphones mit dem Fingerabdruck oder beim Zugang zum Büro über Gesichtserkennung – biometrische Verfahren sind überall. Doch mit dem Aufstieg dieser Technologie wachsen auch Zweifel, Ängste und Halbwahrheiten. Zeit für einen ehrlichen Blick auf die Realität.
Das ist so nicht richtig. Ja, jedes System kann theoretisch gehackt werden. Aber biometrische Systeme arbeiten in der Regel nicht mit echten Bildern oder Fingerabdrücken, sondern mit sogenannten Templates – verschlüsselten Datenmustern. Selbst wenn jemand Zugriff darauf bekommt, ist es nahezu unmöglich, daraus das Original zu rekonstruieren. Wichtig ist jedoch, dass Unternehmen auf zertifizierte und sichere Systeme setzen.
In Filmen sieht das oft einfach aus: ein Foto vor die Kamera halten und Türen öffnen sich. In der Realität setzen moderne Systeme auf Lebenderkennung (Liveness Detection). Das bedeutet, sie erkennen Unterschiede zwischen einem echten Gesicht und einem Bild oder Video. Auch beim Fingerabdruck werden Druck, Temperatur oder sogar Puls gemessen. Einfache Tricks funktionieren bei guten Systemen nicht mehr.
Diese Frage beschäftigt viele. Ja, Biometrie ist erlaubt, aber sie unterliegt strengen Regeln. Laut DSGVO gelten biometrische Daten als besonders schützenswert. Das heißt: Unternehmen dürfen sie nur dann verwenden, wenn sie einen klaren Zweck haben und die Zustimmung der betroffenen Person vorliegt. Wer Biometrie einsetzt, muss offen kommunizieren, warum und wie die Daten genutzt werden. Vertrauen entsteht durch Transparenz.
Biometrie ersetzt keine komplette Sicherheitsstrategie, aber sie macht viele Abläufe sicherer und bequemer. Statt langer Passwörter oder verlorener Schlüssel genügt ein Blick oder ein Finger. Die Technik ist dabei längst ausgereift und wird laufend verbessert. Vor allem im Bereich Zutrittskontrolle und digitale Identität bietet sie klare Vorteile – wenn sie verantwortungsvoll eingesetzt wird.