Die Solarbranche wächst in Rekordtempo, doch eine Handvoll Produzenten dominiert sowohl das globale Liefervolumen als auch die technologische Entwicklung. China ist das Epizentrum und stellt rund fünfundsiebzig Prozent aller Photovoltaikmodule her – begünstigt durch vertikal integrierte Lieferketten und aggressiv skalierende Gigafabriken. Unter den chinesischen Giganten führt JinkoSolar regelmäßig die Versandstatistiken an und erreicht mit mono-PERC-Modulen in der Massenproduktion Wirkungsgrade von über zweiundzwanzig Prozent. Dicht dahinter setzt LONGi Green Energy auf hocheffiziente monokristalline Wafer und treibt Passivated-Contact-Zellarchitekturen voran, während Trina Solar mit der Vertex-Serie auf übergroße 210-Millimeter-Wafer setzt, um Systemkosten zu senken.
Doch der Wettbewerb geht über China hinaus.
First Solar aus den USA führt die Dünnschichttechnologie an: Die Serie-6-Cadmium-Tellurid-Module punkten mit exzellentem Temperaturverhalten und niedrigem CO₂-Fußabdruck. Q CELLS, heute in Südkorea beheimatet und in Malaysia sowie den USA produzierend, nutzt sein proprietäres Q.ANTUM-Design für hohe Erträge unter realen Bedingungen. Canadian Solar betreibt trotz des Firmennamens große Fertigungen in China, entwickelt jedoch in nordamerikanischen Forschungszentren bifaziale und HJT-Plattformen für Utility-Scale-Kunden weiter.
Aufsteiger wie Risen Energy und JA Solar errichten Gigafabs in Südostasien, um US-Zölle zu umgehen und zugleich die europäische Nachfrage nach diversifizierten Lieferketten zu bedienen. Das Premiumdachsegment setzt auf SunPower und die abgespaltene Marke Maxeon, deren IBC-Zellen bei Wirkungsgrad und Ästhetik Maßstäbe für Wohnhäuser setzen. Skandinavien liefert über REC Group Nachhaltigkeitsimpulse: Die Alpha-Serie verbindet Heterojunction-Zellen mit gapless-Interconnection und erzielt niedrige Temperaturkoeffizienten sowie einen reduzierten LCOE in nördlichen Breiten.
Politische Programme verändern die Landschaft spürbar. Der Inflation Reduction Act in den USA beflügelt Kapazitätsausbauten von First Solar und Q CELLS, während Indiens Produktions-Anreize lokale Champions wie Adani Solar und Waaree Energies hervorbringen. Europas Fokus auf Versorgungssicherheit führt zu neuen Gigafabs wie Enels 3Sun in Sizilien oder Meyer Burgers HJT-Werk in Deutschland. Dennoch bleibt der Marktanteil chinesischer Hersteller hoch – ihre Skalenvorteile drücken die Preise, selbst wenn Polysiliziumkosten schwanken.
Die Innovationszyklen beschleunigen sich, weil führende Produzenten Tandem- und Perowskit-Silizium-Technologien anpeilen, um bis 2026 Wirkungsgrade von über sechsundzwanzig Prozent zu erreichen. LONGi und JA Solar veröffentlichen Laborrekorde, während First Solar Tandem-Architekturen im Dünnschichtbereich verfolgt. Parallel verlagern sich Lieferketten in Richtung Nachhaltigkeit: JinkoSolar betreibt Werke teilweise mit Grünstrom, REC setzt auf CO₂-arme Aluminiumrahmen, um strenge ESG-Kriterien zu erfüllen.
Für Projektentwickler zählen Effizienz, Bankability, lokale Content-Vorgaben und Service. Tier-1-Marken wie JinkoSolar, LONGi, Trina, JA Solar, Canadian Solar, First Solar, Q CELLS, SunPower, REC und Risen Energy bilden das Rückgrat des weltweiten Solarzubaus – vom Hausdach über C&I-Anlagen bis hin zu Multi-Gigawatt-Parks. Ihre Expansionspläne und Technologieroadmaps signalisieren, dass Photovoltaik das am schnellsten wachsende Segment der erneuerbaren Energien bleibt und die globale Energiewende weiter beschleunigt.