Biometrische Systeme versprechen höchste Sicherheit, doch bereits in der Installationsphase entstehen häufig Fehler, die Genauigkeit und Akzeptanz spürbar senken. Einer der klassischen Irrtümer ist die Platzierung von Fingerabdruck- oder Gesichtsscannern an schlecht beleuchteten Orten. Schlechte Lichtverhältnisse führen zu Falscherkennungen, erhöhen die Fehlerrate und erzeugen Frust bei den Nutzern. Genauso problematisch ist es, Sensoren ohne Schutz vor Staub, Feuchtigkeit oder direkter Sonneneinstrahlung zu montieren – eine Situation, die langfristig zu Ausfällen und erhöhtem Wartungsaufwand führt.
Ein zweites Risiko liegt in der mangelhaften Netzwerkverkabelung. Biometrische Terminals benötigen stabile Datenleitungen und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. Werden sie über überlastete Switches oder ungeeignete PoE-Adapter angeschlossen, treten Verzögerungen beim Datenabgleich auf, was den Zutritt verlangsamt oder ganz blockiert.
Häufig unterschätzt wird die Bedeutung einer sorgfältigen Erstaufnahme der biometrischen Merkmale. Werden Fingerabdrücke oder Gesichtsdaten hastig erfasst oder auf verschmutzten Sensorflächen gespeichert, entstehen fehlerhafte Templates. Spätere Authentifizierungen misslingen, obwohl die Technik an sich einwandfrei funktioniert.
Auch Datenschutzfehler sind weit verbreitet. Wenn Templates unverschlüsselt abgespeichert oder ohne Zweckbindung verarbeitet werden, drohen Bußgelder und Vertrauensverlust. Verantwortliche sollten von Beginn an DSGVO-konforme Lösch- und Berechtigungskonzepte implementieren und den Datenverkehr durchgehend verschlüsseln.
Schließlich scheitert der Praxiserfolg häufig an fehlender Einweisung der Mitarbeitenden. Ohne verständliche Trainings stoßen Nutzer auf vermeidbare Schwierigkeiten – etwa zu starkes Aufdrücken des Fingers oder falsche Gesichtsdistanz – und interpretieren die Technik als unzuverlässig. Eine kurze Schulung und klare Hinweisschilder erhöhen Akzeptanz und Systemleistung zugleich.
